Jeden ersten und jeden dritten Sonntag im Monat treffen sich Allein-, Getrennterziehende sowie Solomütter, Soloschwangere und Einelternfamilien zum sonntäglichen Brunch im Familienhaus Neukölln Nord (FaNN), in der Hobrechtstr. 32, unter der Leitung von Maxi und Illi. Hier wird in kinderfreundlicher Atmosphäre gespielt, über die eigenen Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam mit den Kindern gefrühstückt.
Am 20. Juli 2025 war die Bezirksstadträtin Sarah Nagel (Die LINKE), Leiterin des Geschäftsbereichs Jugend im Bezirksamt Neukölln, zu Gast beim Treff für Alleinerziehende mit dabei. Eingeladen war auch die Koordinierungs- und Anlaufstelle für Alleinerziehende in Neukölln. Gemeinsam mit 13 Allein- und Getrennterziehenden und ihren Kindern wurden Alltagsthemen der teilnehmenden Alleinerziehenden besprochen.
Finanzielle Sicherheit stärken – Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben
Ein zentrales Anliegen der Alleinerziehenden war die Existenzsicherung. Gerade für sie ist die Stabilität der finanziellen Absicherung die Basis für ein selbstbestimmtes Leben mit ihren Kindern. Im Gespräch wurde deutlich, wie kompliziert es ist, Familienleistungen zu beantragen und Armutsgefährdung zu vermeiden. Am deutlichsten im Gespräch wurde die Herausforderung der Teilnehmenden bei der Bewilligung der Steuerklasse II. Sobald der Expartner auszieht und ein Untermieter einzieht, dann zählen die Elternteile nach den Voraussetzungen der Steuerklasse II meist nicht mehr als Alleinerziehende. Dabei bleibt die Verantwortung und die Sorge für das Kind weiterhin bei dem alleinerziehenden Elternteil. Ohne Steuerklasse II können wichtige Leistungen wie Elterngeld für Alleinerziehende, Kinderzuschlag und weitere Familienleistungen nicht bewilligt werden. Andererseits macht der angespannte Wohnungsmarkt (im Oktober 2025 findet dazu eine Fachveranstaltung statt) es schwer für Alleinerziehende nach einer Trennung eine neue passende Wohnung zu bekommen.
Auch wurde das Thema Mobilität im öffentlichen Raum diskutiert, wie etwa der Umgang mit Kinderwagen in der U-Bahn ohne Fahrstuhl, wie es in der U7 Schönleinstraße der Fall ist. Auch Erhalt bezahlbaren Wohnraums beschäftigt die Einelternfamilien. Darüber hinaus wurde betont, wie wichtig die Zuverlässigkeit der Regelbetreuungsangebote ist und der erleichterte Zugang zur ergänzenden Kinderbetreuung, um Beruf und Familie gut zu vereinbaren.
Angebote mit Kinderbetreuung schaffen Raum für Austausch
Von großer Bedeutung sind gute Rahmenbedingungen für Alleinerziehende, sobald Angebote im öffentlichen Raum aber auch bei Weiterbildungen, Info-Veranstaltungen geschaffen werden, sollte an Kinderbetreuung für die Teilnehmenden mitgedacht werden, damit Alleinerziehende mit Kindern teilnehmen können. Zum Beispiel stehen für den Treff für Alleinerziehende im FaNN meist zwei erfahrene Kinderbetreuerinnen bereit, die es den Eltern ermöglichten, sich ungestört auszutauschen. Je nach Alter der Kinder, sind Alleinerziehende oft schwer zu erreichen. Angebote müssen sich an tatsächlichen Bedürfnissen der teilnehmenden Zielgruppe orientieren – flexible Betreuungszeiten und eine kinderfreundliche Atmosphäre sind hier entscheidend, um Teilhabe unserer Zielgruppe zu gewährleisten.
Die Bezirksstadträtin Sarah Nagel möchte nun im weiteren Austausch mit der Koordinierungsstelle in Neukölln besprechen, wie die Lebenssituation von Alleinerziehenden im Bezirk konkret und nachhaltig verbessert werden kann. Genannt wurde in diesem Kontext auch der Wunsch nach mehr Angeboten und Räumen der Begegnung am Wochenende. Zusätzlich soll geschaut werden, welche weiteren dringenden Themen gemeinsam bearbeitet werden können.








