Jede fünfte Familie in Deutschland lebt allein oder getrennt erziehend. Das entspricht etwa 1,7 Millionen Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahren.
Der Zehnte Familienbericht untersucht die Lebenslagen Allein- und Getrennterziehender und nimmt dabei die Dynamiken im Lebensverlauf in den Blick. Der Großteil der Alleinerziehenden sind Mütter. Der Anteil der Väter wächst und lag im Jahr 2023 bei 18 Prozent. Alleinerziehende Mütter sind dem Bericht zufolge besonders oft von Armut bedroht. Obwohl sie überwiegend erwerbstätig sind, sind viele auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen. Viele Mütter fokussieren sich auf die Sorgearbeit und steigen aus dem Beruf aus oder reduzieren ihre Erwerbsarbeit und gehen dadurch hohe finanzielle Risiken ein. Entsprechend ist das Armutsrisiko von Alleinerziehenden etwa drei Mal höher als das von Frauen in Paarbeziehungen.
Handlungsempfehlungen des Familienberichts
- Ökonomische Eigenständigkeit stärken
- Gemeinsame Elternverantwortung fördern
- Armut bekämpfen und Vulnerabilitäten beachten
- Familienvielfalt adäquat erfassen – Statistik und Evaluationsforschung zeitgemäß weiterentwickeln
Wissenswert
Im Bericht werden die zwei Begriffe definiert. Als Alleinerziehend gelten Eltern, die überwiegend oder vollständig allein für die Betreuung, Versorgung und Pflege eines oder mehrerer Kinder verantwortlich sind. Der Begriff erfährt teilweise eine Neudefinition, um der zunehmenden Verbreitung geteilter Betreuung gerecht zu werden.
Der Begriff Getrennterziehend bezieht sich auf die Erziehung und Betreuung eines Kindes durch Elternteile, die nicht in einem gemeinsamen Haushalt mit dem Kind leben. Es erfasst alle getrennten Eltern, die sich prinzipiell an der Betreuung und Erziehung ihrer gemeinsamen Kinder beteiligen, unabhängig von der genauen Form oder dem Umfang der Betreuung und Erziehung.
Wir sehen die Definition kritisch, da nicht alle Eltern paritätisch getrennt erziehen, jedoch nach diesem Begriff als Getrennterziehende verstanden werden. Der Mental Laod, die unsichtbare Arbeit verbleibt oft bei der Mutter. Wir benutzen den Begriff „Einelternfamilien„. Dieser Begriff ist ein von der Zielgruppe ein selbstgewählter Begriff und wir verstehen darunter alle Familien, deren Kinder, die nicht mit beiden Eltern zusammen in einem Haushalt wohnen.